

Ukraine: Fünf Tote bei russischen Angriffen - Familien aus Donezk evakuiert
Bei russischen Angriffen in verschiedenen Regionen der Ukraine sind laut ukrainischen Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Die Behörden in der nordostukrainischen Region Charkiw meldeten am Donnerstag, die Leichen eines Paars und dessen 36-jährigen Sohnes unter den Trümmern eines Hauses in Pidlyman gefunden zu haben. Die Familie sei dorthin geflohen, nachdem russische Truppen ihr Heimatdorf eingenommen hatten. In der ostukrainischen Region Donezk wurden den Behörden zufolge zwei Frauen getötet.
Der Gouverneur der Region, Wadym Filaschkin, teilte zudem mit, dass in der Nähe der Front, wo russische Truppen weiterhin vordringen, "Familien mit Kindern" aus dem Ort Dobropillja und neun Dörfern evakuiert worden seien. In Dobropillja lebten vor dem Krieg etwa 28.000 Menschen. Filaschkin warnte davor, dass es "exrem gefährlich" sei, in der Region zu bleiben.
In der Stadt Charkiw wurden nach Angaben des Gouverneurs Oleh Synehubow 37 Menschen verletzt. Auch in der zentralukrainischen Region Tscherkassi und in der südlichen Hafenstadt Odessa gab es nach Angaben der Behörden mehrere Verletzte. Im Zentrum von Odessa wurden demnach mehrere historische Gebäude, darunter Bauten, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehören, beschädigt.
Russland habe insgesamt 103 Drohnen und vier Raketen auf die Ukraine abgefeuert, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Onlinenetzwerken. "Russland setzt seinen Terror fort und behindert Diplomatie", betonte der Präsident. Deshalb habe Russland "umfassende Sanktionen" und Angriffe "verdient", erklärte Selenskyj.
Die Behörden in Russland meldeten unterdessen, dass bei einem ukrainischen Drohnenangriff im südlichen Sotschi zwei Frauen getötet und mehrere Menschen verletzt worden seien. Die Luftverteidigungssysteme hätten 39 ukrainische Drohnen über den südlichen Regionen des Landes abgefangen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Vertreter der Ukraine und Russlands hatten sich bei erneuten direkten Gesprächen in Istanbul auf einen weiteren Gefangenenaustausch geeinigt. Eine Einigung auf eine Waffenruhe im seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg ist weiterhin nicht in Sicht.
G.Lanakila--HStB