Honolulu Star Bulletin - Liberia bereit für Aufnahme von aus USA abzuschiebenden Salvadorianer

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Liberia bereit für Aufnahme von aus USA abzuschiebenden Salvadorianer
Liberia bereit für Aufnahme von aus USA abzuschiebenden Salvadorianer / Foto: ROBERTO SCHMIDT - AFP/Archiv

Liberia bereit für Aufnahme von aus USA abzuschiebenden Salvadorianer

Liberias Regierung hat sich für die Aufnahme eines Salvadorianers bereit erklärt, den die US-Regierung aus den USA abzuschieben plant. Liberia werde Kilmar Ábrego García "nach einer formellen Anfrage der US-Regierung auf einer strikt humanitären und temporären Grundlage aufnehmen", erklärte die Regierung in Monrovia am Samstag. Washington hatte am Freitag erklärt, den im März irrtümlich nach El Salvador abgeschobenen Migranten binnen einer Woche nach Liberia abschieben zu wollen.

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Die liberianische Regierung erklärte, die Entscheidung, Ábrego García aufzunehmen, sei "nach ausführlichen Beratungen" getroffen worden und stünde im Einklang mit dem Einsatz Liberias für die Prinzipien "Menschenwürde, internationale Solidarität und Mitgefühl in Zeiten der Not". Das afrikanische Land war gegründet worden, um befreite Sklaven auf den USA aufzunehmen.

Am Freitag hatte die US-Regierung in einem Gerichtsdokument mitgeteilt, sie plane, Ábrego García in die "blühende Demokratie" Liberia abzuschieben. Dessen Anwalt Simon Sandoval-Moshenberg erklärte, der Salvadorianer habe keinerlei Verbindung zu Liberia. Eine Abschiebung dorthin in den Raum zu stellen sei "grausam und verfassungswidrig". Sandoval-Moshenberg zufolge ist Costa Rica bereit, Ábrego García aufzunehmen.

Washington wirft Ábrego García Menschenschmuggel und Mitgliedschaft in der salvadorianischen Bande MS-13 vor. Nach seiner irrtümlichen Abschiebung nach El Salvador Anfang des Jahres war der 29-Jährige Anfang Juni in die USA zurückgekehrt und dort umgehend festgenommen worden. Der salvadorianische Staatsbürger ist mit einer US-Bürgerin verheiratet und lebte bis zu seiner Abschiebung im Bundesstaat Maryland im Osten der USA.

Der Fall des Familienvaters warf ein Schlaglicht auf das harte Vorgehen von US-Präsident Donald Trump gegen die irreguläre Migration und sorgte weltweit für Aufsehen.

T.Hokulani--HStB