

Nächster großer Sieg: Pogacar gewinnt Lüttich-Bastogne-Lüttich
Weltmeister Tadej Pogacar hat sein beeindruckendes Klassiker-Frühjahr mit seinem dritten Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gekrönt. Der Slowene vom Team UAE Emirates-XRG setzte sich am Sonntag nach einem 35 km langen Solo in unnachahmlicher Manier bei der 111. Ausgabe des ältesten Klassikers mit gewaltigem Vorsprung durch und feierte zum Abschluss der Ardennen-Trilogie seinen neunten Sieg bei einem Radsport-Monument.
Pogacar attackierte wie bei seinem Triumph im Vorjahr an der steilen Côte de La Redoute. Keiner seiner Konkurrenten, darunter der schlecht positionierte Doppel-Olympiasieger und zweimalige Lüttich-Sieger Remco Evenepoel sowie Mountainbike-Goldmedaillengewinner Tom Pidcock, konnte folgen. Zweiter bei der 252 km langen "Doyenne" mit elf kurzen, aber enorm steilen Anstiegen wurde Giulio Ciccone (Italien/Lidl-Trek) vor Ben Healy (Irland/EF Education Easy-Post).
Der Rückstand auf Pogacar, nach seinen Erfolgen 2021 und im vergangenen Jahr erneut beim ältesten Monument perfekt machte, betrug 1:03 Minuten. Deutsche spielten keine Rolle. Dietrich Thurau (1979) bleibt der einzige Sieger aus Deutschland.
Pogacar ist erst der zweite Fahrer, der nach den Siegen bei der Tour de France und der Weltmeisterschaft auch in Lüttich gewinnt. Der erste war Eddy Merckx, mit dem Pogacar längst verglichen wird. Wie der belgischen Legende 1969 und 1975 und der Ire Sean Kelly 1984 gelang dem 26-Jährigen zudem, bei jedem der ersten vier Monumente eines Jahres auf dem Podium zu stehen.
Pogacar schloss seine Klassiker-Kampagne in diesem Frühjahr mit Siegen bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, beim Flèche Wallone und bei der Flandern-Rundfahrt ab, nachdem er Anfang März schon Strade Bianche gewonnen hatte. Bei seinem Roubaix-Debüt und dem Amstel Gold Race wurde er jeweils Zweiter, bei Mailand-Sanremo Dritter. Das Podium verpasste er nie. Für Pogacar geht es nun voraussichtlich erst beim Critérium du Dauphiné im Juni weiter, bevor er die Titelverteidigung bei der Tour de France in Angriff nimmt.
Das Rennen wurde lange von einer zwölfköpfigen Fluchtgruppe geprägt, die aber mit der Zeit zerfiel. Der letzte Ausreißer wurde 60 km vor dem Ziel gestellt, es folgte die große Pogacar-Show. Der Ausnahmefahrer ließ sich nicht mehr einholen. Den Sieg widmete er der Mutter seiner Partnerin Urska Zigart, die vor drei Jahren kurz vor Lüttich-Bastogne-Lüttich überraschend verstorben war.
R.Kaiulani--HStB